Kokosnuss öffnen: so knacken Sie die harte Frucht
Damit wir die gesunde Kokosnuss im Supermarkt erstehen können, muss sie natürlich erst geerntet werden. Das ist aber gar nicht so einfach, denn die Kokospalmen werden bis zu 30 Meter hoch und die begehrten Kokosnüsse wachsen ganz oben im Wipfel zwischen den Palmblättern. Daher wird das Ernten mit zunehmendem Alter der Palme immer schwieriger.
Ist die Palme noch jung und niedrig, dienen lange Stöcke als Hilfsmittel. Mit Messern, die ans Ende der Stöcke gebunden werden, können die Kokosnüsse vom Boden aus abgeschnitten werden. Ist die Kokospalme schon so hoch, dass die Stöcke nicht mehr bis in den Wipfel reichen, müssen die Menschen selber nach oben klettern. Alternativ nutzen sie kleine, dressierte Äffchen.
Die Tiere haben eine enge Beziehung zu ihrem Herrchen. Sie reagieren auf Zurufe von unten und wissen dann genau, wohin sie springen müssen, um die begehrte Kokosnuss zu erreichen. Bei der Frucht angelangt, drehen sie die Nuss solange um ihre eigene Achse, bis sie sich löst und vom Baum fällt.
Frische Kokosnuss kaufen
Bevor Sie im Supermarkt eine Kokosnuss erwerben, möchten Sie natürlich wissen, ob es sich um eine frische Frucht handelt. Nach der Jahreszeit, zu der die Nuss angeboten wird, können Sie dabei nicht gehen. Denn die Tropenfrüchte sind das ganze Jahr über zu haben. Das liegt daran, dass die Kokospalmen nicht wie unsere heimischen Obstbäume nur einmal im Jahr Früchte tragen, sondern das ganze Jahr über immer Früchte in verschiedenen Reifestadien im Baumwipfel hängen.
Auch mit einem Drucktest werden Sie bei der Steinfrucht nicht weit kommen. Denn die braune, faserige Schale der Kokosnuss ist rundherum hart. Sowohl bei der frischen Frucht, wie auch bei der überreifen, ungenießbaren Kokosnuss gibt es keine weiche Stelle, an der Sie die Reife erkennen könnten.
Auch typische dunkle Flecken, wie wir Sie vom heimischen Obst kennen, wenn es verdorben ist, weist die Frucht der Kokospalme in keinem Reifestadium auf. Sie besitzt zwar drei dunkle Stellen, die aber bei jeder Kokosnuss zu finden sind. Denn hierbei handelt es sich um verschlossene Grübchen, die für den Keimling der Nuss angelegt waren.
Doch auch für die Kokosnuss gibt es einen Trick, mit dem sich schon vor dem Kauf feststellen lässt, ob Sie verdorben ist, oder nicht: Je reifer eine Kokosnuss wird, umso trockener ist sie innen. Das heißt, mit zunehmendem Reifestadium beginnt sie, von innen her auszutrocknen, bis schließlich die verdorbene, überreife Frucht überhaupt kein Kokoswasser mehr enthält:
- Um festzustellen, ob die Tropenfrucht noch zum Verzehr geeignet ist, nehmen Sie sie aus dem Regal.
- Halten Sie die Nuss in die Nähe Ihres Ohres und
- schütteln Sie sie kräftig.
- Können Sie nun ein leises Glucksen vernehmen, ist das das Kokoswasser, das Sie durch die rasche Bewegung zum Blubbern bringen. Es ist also ausreichend Kokoswasser in der Frucht vorhanden und somit ist sie frisch. Diese Kokosnuss können Sie getrost kaufen.
- Lässt sich kein glucksendes Geräusch wahrnehmen, ist die Frucht von innen her vertrocknet. Sie ist überreif und verdorben. Eine alte Kokosnuss sollte nicht verzehrt werden, denn ihr Fruchtfleisch riecht eventuell ranzig und schmeckt seifig.
Kokosnuss öffnen leicht gemacht
Weil die Frucht der Kokospalme eine so harte Schale hat, müssen Sie sich, bevor Sie ans Werk gehen, ein paar Werkzeuge zusammensuchen. Sie benötigen einen Hammer, einen Schraubenzieher, ein Küchenmesser, ein Schälchen oder einen Becher. Dann kann’s losgehen:
- Legen Sie die braune Kokosnuss auf den Küchentisch.
- Drehen Sie die Frucht so, dass die drei Grübchen (dunkle, leicht vertiefte Flecken) nach oben zeigen.
- Nehmen Sie nun den Schraubenzieher zur Hand und setzen Sie ihn an einem Grübchen an. Welches der drei Sie dafür auswählen, spielt keine Rolle.
- Drehen Sie das Werkzeug im Auge hin und her und üben Sie dabei einen stetigen Druck aus.
- Sie müssen solange mit dem Schraubenzieher bohren und drücken, bis er das Grübchen durchstoßen hat.
- Dann widmen Sie sich dem nächsten Auge. Auch die zweite Vertiefung müssen Sie mit Ihrem Werkzeug solange bearbeiten, bis ein Loch entstanden ist.
- Nehmen Sie nun die Kokosnuss hoch und halten Sie sie mit einem der geöffneten Augen über Ihr bereitgestelltes Gefäß.
- Das zweite, geöffnete Auge sollte dabei möglichst nach oben zeigen, denn es dient als Luftloch.
- Während durch die obere Öffnung Luft in die Kokosnuss einströmt, fließt durch die untere das Kokoswasser aus.
- Das frische Kokoswasser, das Sie in Ihrem Gefäß aufgefangen haben, ist trinkfertig. Sie können es sofort genießen.
- Ist die Nuss leergelaufen, legen Sie sie wieder auf den Tisch, allerdings nicht mehr mit den Grübchen nach oben, sondern die Augen sollten nun zur Seite zeigen.
- Nehmen Sie den Hammer zur Hand und schlagen Sie damit einmal kräftig auf den Bauch der Kokosnuss.
- Dann drehen Sie die Nuss um ihre eigene Achse ein kleines Stückchen weiter.
- Nehmen Sie wieder den Hammer und bearbeiten Sie den Kokosnussbauch auf die gleiche Weise, wie zuvor.
- Fahren Sie mit dem Drehen der Kokosnuss und den Hammerschlägen auf ihren Bauch solange fort, bis Sie mit circa sechs Mal Hämmern einmal rund um die Gürtellinie der Nuss gelangt sind.
- Nur, wenn Sie wirklich sehr kräftig gehämmert haben, besitzt die Kokosnuss nun bereits einen Sprung. In der Regel jedoch benötigen Sie noch eine weitere oder gar zwei weitere Nussumdrehungen und fleißige Hammerschläge (also insgesamt 12 oder auch 18), bis die Kokosnuss aufspringt.
- Dann lässt sie sich mit der Hand einfach auseinanderbrechen.
- Nehmen Sie Ihr Küchenmesser zur Hand und schneiden Sie das leckere Kokosfleisch in mehreren Stücken heraus. Es ist ebenfalls sofort verzehrfertig und darf genossen werden.
Kokosnuss knacken ohne Hammer
Sind Sie kein Handwerker oder Bastler und haben folglich keinen Hammer zu Hause? Verzweifeln Sie nicht! Auch Sie werden in den Genuss des köstlichen und gesunden Kokosfleisches kommen.
Entweder: Sie orientieren sich an der Methode der Eingeborenen, wie sie in so vielen Fernsehfilmen zu sehen ist, bei der mithilfe eines Steines, solange auf die Nuss eingeschlagen wird, bis sie zerspringt. Weil aber in den deutschen Küchen nur in den seltensten Fällen geeignete Steine herumliegen, verfahren Sie umgekehrt. Sie schlagen nicht mit dem Stein auf die Nuss, sondern schlagen die Nuss auf den Fußboden.
Noch einfacher und mit weniger Kraftaufwand verbunden ist es, wenn Sie die Kokosnuss nicht auf den Boden schlagen, sondern einfach nach unten fallen lassen. Stellen Sie sich hin und lassen Sie die Kokosnuss immer wieder fallen, bis sie aufspringt. Am besten eignet sich für dieses Vorhaben ein Betonfußboden, wie beispielsweise die Hofeinfahrt oder der Kellerfußboden.
Was Sie jedoch keinesfalls vergessen dürfen, ist das Kokoswasser vorher abzulassen, da es Ihnen sonst über den ganzen Küchenboden spritzt. Falls Sie auch keinen Schraubenzieher haben, suchen Sie zum Öffnen der Löcher, wie oben beschrieben, ein anderes spitzes und stabiles Werkzeug.
Oder: Sie öffnen die harte Steinfrucht mithilfe des Backofens. Dazu legen Sie die Kokosnuss auf den Bratrost oder ein Backblech und schieben sie auf der mittleren Schiene in den vorgeheizten Ofen. Bei einer Temperatur von 200 Grad Celsius benötigt die Schale ungefähr 20 Minuten, bis sie aufspringt. Anschließend nehmen Sie die Frucht aus der Röhre und lassen sie etwas abkühlen, bevor Sie sie mit der Hand aufbrechen.
Achtung: Auch bei dieser Methode sollten Sie, bevor Sie die Kokosnuss in den Backofen legen, unbedingt das Kokoswasser durch eines ihrer drei Augen abgießen. Wie das geht, können Sie oben, beim Knacken der Nuss mithilfe eines Hammers nachlesen.
Weitere Tipps zum Kokosnuss öffnen
- Haben Sie eine grüne oder eine geschälte, weißliche Trinkkokosnuss erworben, stellen Sie die Frucht mit der abgeflachten Seite auf den Tisch und hämmern an der spitzen Seite den Kokosnussöffner hinein. Schon lässt sich das leckere Kokoswasser trinken.
- Geht es Ihnen nicht schnell genug, bis das leckere Kokoswasser endlich vollständig aus der Nuss herausgetropft ist, können Sie dem Fluss etwas nachhelfen. Blasen Sie einfach durch die zweite Öffnung, die als Luftloch fungiert, kräftig hinein. Die nun stärker einströmende Luft benötigt Platz und drängt das Kokoswasser aus der Frucht hinaus. Es wird in einem festen Strahl ausfließen.
- Ein praktisches Werkzeug, das jeder zu Hause hat, ist der Korkenzieher. Wenn Sie also keinen Schraubenzieher besitzen, nehmen Sie stattdessen den Korkenzieher zur Hand und öffnen durch Eindrehen des Werkzeugs zwei Grübchen der Tropenfrucht.
- Möchten Sie das schmackhafte Kokosnusswasser gleich trinken, müssen Sie es nicht unbedingt in einem Gefäß auffangen. Alternativ können Sie auch einen Strohhalm in die Öffnung der noch geschlossenen Nuss stecken und das Wasser direkt genießen. Aber auch in diesem Fall müssen Sie zwei Grübchen der Steinfrucht öffnen. Denn das Loch zum Einströmen der Luft benötigen Sie ebenfalls.
- Haben Sie das Fleisch mithilfe des Küchenmessers aus der Nuss herausgeschnitten, ist es auf einer Seite noch immer von einer feinen, braunen Haut umgeben. Die lässt sich mit einem Kartoffel- oder Spargelschäler mühelos entfernen.